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Tagundnachtgleiche im Ayurveda – Balance zwischen Licht und Dunkelheit

Reifes Kornfeld im Spätsommer mit warmem Sonnenlicht, Symbol für Ayurveda-Übergänge vom Pitta- zum Vata-Dosha.
Wenn Tag und Nacht gleich lang sind, öffnet sich Raum für Dankbarkeit, Loslassen und Gleichgewicht.

Zweimal im Jahr halten Himmel und Erde den Atem an. Es ist die Tagundnachtgleiche im Frühling und im Herbst. An diesen Tagen sind Tag und Nacht gleich lang, Licht und Dunkelheit halten sich in Waage. Für viele Kulturen ist das ein besonderer, ein kraftvoller Moment, der Übergang, der uns daran erinnert, wie tief wir selbst mit dem Rhythmus und der Natur verbunden sind.


Am 22.September ist es wieder soweit und wir feiern die Herbst-Tagundnachtgleiche, im heidnischen Jahreskreis Mabon genannt, ein Dankritual für die Ernte, ein Innehalten zwischen Sommerfülle und Winterruhe. Im Ayurveda spielt dieser Übergang eine besondere Rolle, denn er markiert den Übergang vom feurigen Sommer zum kühlen, windigen Herbst. Und Übergänge sind im Ayurveda immer eine Einladung, unsere innere Balance neu auszurichten.



🌳 Tagundnachtgleiche im Jahreskreis – Mabon


In vielen ursprünglichen Traditionen ist Mabon das Fest der Dankbarkeit und des Loslassens. Die Ernte ist eingebracht, die Speicher gefüllt, die Natur zieht sich langsam zurück. Es ist der Zeitpunkt, an dem wir uns bewusst machen dürfen, wofür wir dankbar sind und gleichzeitig das loslassen, was uns jetzt nicht mehr nährt.

 

Rituale wie das anzünden einer Kerze oder ein bewusster Spaziergang durch die sich wandelnde Natur sind wunderbar um diesen Übergang und die Energie bewusst für sich zu nutzen und zu erleben. Mabon erinnert uns, dass alles Wandel ist, Balance entsteht nicht durch Festhalten, sondern durch Vertrauen in den Rhythmus des Lebens.



🌿 Tagundnachtgleiche im Ayurveda


Auch im Ayurveda ist diese Tagundnachtgleiche ein spannender Wendepunkt. Während die Sommermonate von Pitta geprägt sind beginnt mit dem Herbst die Vata-Zeit.


  • Pitta (Feuer & Wasser) hat den Sommer über für Hitze und Energie gesorgt.

  • Mit dem kühlen Wind, der trockenen Luft und den kürzeren Tagen steigt nun das Vata (Luft & Raum) an.


Dieses Ungleichgewicht kann sich zeigen durch:


  • Unruhigen Schlaf oder Nervosität

  • Trockene Haut oder Verdauungsprobleme

  • Das Gefühl „aus dem Rhythmus“ zu sein


Die Tagundnachtgleiche erinnert uns also auch im Ayurveda daran, unser inneres Gleichgewicht zu spüren, auf unsere innere Stimme zu hören, bevor die Vata-Qualität zu dominant wird.



🔥 Agni im Wandel – unser inneres Feuer


Ein großes Thema zum Herbstbeginn ist das Agni, das Verdauungsfeuer. Durch den Temperatur- und auch den Rhythmuswechsel kann das Agni ins Wanken geraten, mal lodert es sehr stark (Heißhunger, Übersäuerung), mal flackert es nur leicht (Müdigkeit, Verdauungsträgheit).


Die Tagundnachtgleiche ist der ideale Zeitpunkt, um das Agni zu stabilisieren, z.B. durch:


  • Warme, leicht verdauliche Speisen

  • Regelmäßige Mahlzeiten

  • Sanfte Gewürze wie Kreuzkümmel, Fenchel, Kurkuma


So wird das Agni zur stabilen Flamme, die uns durch den Herbst trägt.



Mabon & Ayurveda


Wenn wir die heidnische Tradition und den Ayurveda zusammen betrachten, gibt es hier gemeinsame Essenzen wie, Dankbarkeit, Loslassen und Gleichgewicht.


Mabon feiert die Ernte im Außen, Ayurveda lädt uns ein die innere Ernte zu feiern und beide erinnern uns daran, dass Gleichgewicht nicht starr ist, sondern ein lebendiger, sich wandelnder Prozess.


Die Tagundnachtgleiche schenkt uns also nicht nur ein kosmisches Gleichgewicht, sondern auch die Möglichkeit unser Leben neu auszurichten, in Achtsamkeit, Dankbarkeit und Vertrauen.



💭 Schlussimpuls

Die Tagundnachtgleiche ist mehr als ein astronomisches Ereignis. Es ist eine Einladung, uns mit der Natur und unserer eigenen Natur neu zu erleben, zwischen Licht und Dunkel, zwischen Aktivität und Ruhe dürfen wir unsere Mitte finden.

 

Nimm dir gerne einen Moment Zeit um dir drei Fragen zu beantworten:


  1. Wofür bin ich in diesem Jahr besonders dankbar?

  2. Was darf ich jetzt bewusst loslassen?

  3. Welche Qualität möchte ich in den nächsten Monaten stärken?


Gehe mit diese Fragen tief in dein Herz und erlebe deine ganz eigene, kleine Tagundnachtgleiche.

 


🌑 In meiner nächsten Neumondpost teile ich praktische Rituale und ein wärmendes Rezept, die dich in dieser Übergangszeit begleiten können.


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Welche Qualitäten möchtest du in dieser Übergangszeit stärken und welche kleinen Rituale oder Momente der Dankbarkeit hast du selbst in deinem Alltag?


🖊 Teile deine Gedanken unten im Kommentar,

ich freue mich, von dir zu lesen 🙏.

1 Kommentar


Kati
21. Sept.

Vielen Dank für diesen sehr aufschlussreichen, tollen Beitrag.

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